Eine Gesamtwürdigung des Widerstandes der Weissen Rose fehlt bis heute. Eine Vielzahl von Quellen und Dokumenten zur Geschichte der Weissen Rose sind noch nicht erschlossen und wissenschaftlich aufgearbeitet.
Aus diesem Grunde initiiert und fördert der Verein die Durchführung von Forschungsvorhaben.
Am 28.05.2003 wurde in der Abtei St. Bonifaz das Weisse Rose Institut e.V. gegründet.
Nach dem Gründungsakt im Senatssaal der Ludwig-Maximilians-Universität München
Sitzend v.l.n.r.: Dr. Erich Schmorell sel. A., Dr. Marie-Luise Schultze-Jahn sel. A., Herta Siebler-Probst sel. A.
Stehend v.l.n.r.: Prof. Dr. Wolfgang Huber, Natascha Lange-Schmorell sel. A., Margaret Furtwängler-Knittel sel. A., Dr. Hubert Furtwängler sel. A., Dr. Michael Probst sel. A., Sebastian Probst.
17.00 Uhr: Gedenkgottesdienst in der Kirche der Jugend eli.ja Saarbrücken
Mit Schülern und Schülerinnen der Willi Graf Schulen in Saarbrücken
11. Oktober 2024
15.00 Uhr: Andacht Edith-Stein-Kapelle, Kath. Hochschulgemeinde an der LMU München:
“Über die innere Unruhe” (Tagebuch Willi Grafs vom Januar 1943 und Briefe an seine Schwester Anneliese)
Veranstalter: KHG, WRI
Im Zweiten Weltkrieg stellten Flugblätter das wohl wichtigste Element der psychologischen
Kriegsführung dar: Millionenfach über feindlichem Gebiet abgeworfen, waren sie neben
Radiosendungen die einzige Möglichkeit, direkt mit der Gegenseite in Kontakt zu treten. Mit
aufrüttelnden Appellen und sarkastischem Humor, mit neutralen Nachrichten und aufwändigen
Grafiken, mit brutalen Bildern von verstümmelten Leichen, aber auch mit Pin-Ups und erotischen
Zeichnungen sollten die feindlichen Soldaten aufgeklärt, verunsichert, verängstigt und
demotiviert, vor allem aber zur Aufgabe des Kampfes bewegt werden. Für an Deutsche gerichtete
Flugblätter waren dabei oft geflohene Oppositionelle verantwortlich: Von Thomas Mann bis
Walter Ulbricht reichte die Bandbreite der Urheber der antinationalsozialistischen Propaganda.
Mit einer Zusammenstellung von Flugblättern mehrerer Kriegsparteien bietet die Ausstellung Eine
Bombe voller Blätter einen facettenreichen Einblick nicht nur in die Rolle der Propaganda und der
psychologischen Kriegsführung während des Zweiten Weltkrieges, sondern auch in die Techniken
ihrer Verteilung: Die Flugblätter wurden nämlich nicht nur mit Flugzeugen abgeworfen, die
meisten Armeen setzten für die Verteilung beispielsweise auch spezielle Artilleriegranaten ein,
mit denen Flugblattpakete direkt in die feindlichen Linien geschossen wurden. Anhand solcher
Exponate werden also nicht nur die Propaganda- und Überzeugungsstrategien der
psychologischen Kriegsführung, sondern auch die Produktion und Verteilung der Flugblätter
plastisch sichtbar.
Die Exponate stammen aus dem Archiv des „Weisse Rose Instituts“, das seinen eigentlichen
Fokus auf die Münchener Widerstandsgruppe in den vergangenen Jahren durch Ankäufe und
Schenkungen erweitert hat. Einen Bezug zu den berühmten Vorkämpferinnen und Vorkämpfern
der Demokratie gibt es auch in der Ausstellung: Ihr letztes Flugblatt wurde von der Royal Air Force
hunderttausendfach über den deutschen Linien abgeworfen. Konzipiert wurde die Ausstellung
von einem Kurs am Historischen Seminar und ihrem Dozenten Benedikt Sepp.
Zum Besuch der Ausstellung, vor allem aber zu ihrer Eröffnung am 08.07.2024 um 19 Uhr im Historicum im Eingangsbereich der Fachbibliothek, Schellingstraße 12, 80799 München laden wir Sie herzlich ein. Bei Fragen schreiben Sie gerne an benedikt.sepp@lmu.de oder roman.schwarz@campus.lmu.de.
Ausstellungsort: Eingangsbereich der Fachbibliothek Historicum Schellingstraße 12, 80799 München